„Dyed in the Wool“: Nachhaltige Biketaschen für Riese & Müller.
25.08.2025 | Sustainability
Sie sind bekannt für haltbare und stylische Taschen fürs Radfahren im Alltag und in der Freizeit: Die Firma Dyed In The Wool fertigt in Polen Taschen für Riese & Müller. Wir haben mit Charles Chambers, einem der beiden Köpfe des Familienunternehmens über die Kooperation und Firmenphilosophie gesprochen.
Die Nähwerkstatt in der Scheune
Aleks und Charles leben seit einigen Jahren auf einem alten Bauernhof mitten in Polen, etwa 60 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Warschau. Hier auf dem flachen Land haben sie Dyed in the Wool (DITW) 2020 gegründet: eine Manufaktur, die sich darauf spezialisiert hat, Taschen für Fahrräder lokal und nachhaltig zu produzieren. „Als wir anfingen“, erinnert sich Charles, „wollten wir uns dadurch abheben, dass wir alles, was wir brauchen, lokal beziehen und so nachhaltig wie möglich produzieren.“ Sie wussten, dass es in Polen Betriebe gibt, die Materialien und Teile herstellen, die sie für ihre Taschen brauchen. Einen Großteil beziehen sie heute aus einem Radius von etwa 120 Kilometern. Ihre Taschen nähen sie in einer Scheune, die sie dafür ausgebaut haben. Bei der Auswahl der Materialen achten sie nicht nur auf kurze Wege, sondern auch auf Haltbarkeit und umweltschonende Ressourcen.
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„Dyed in the wool“ ist eine in Nordengland verbreitete Redewendung, die Hingabe und Beständigkeit ausdrückt. Denn wenn Wolle einmal gefärbt ist (engl. „dyed“), dann bleibt sie so.
Eine vertrauensvolle Kooperation
Aleks ist eigentlich Architektin und Charles Produktdesigner, fahrradbegeistert sind sie schon sehr lange. Beides sieht man ihren Taschen an – von stilvoll abgestimmten Farben über bedruckte Stoffe bis zu klarer Formensprache und durchdachten Details: Hier sind zwei Profis am Werk. Auch in den sozialen Medien und auf ihrer Website wissen sich DITW hochwertig zu präsentieren. So wurde auch das Entwicklungsteam um Designerin Verena Kuck und Dominik Mahr, Head of Design bei Riese & Müller, aufmerksam auf die polnische Manufaktur. Sie bestellten ein paar Taschen nach Mühltal und waren so von der Qualität und dem Design überzeugt, dass sie Kontakt aufnahmen.
Es begann ein Entwicklungsprozess auf Augenhöhe, erzählt Charles: „Wir kommunizieren sehr ähnlich. Aleks und ich haben eine Vorgeschichte, für große Unternehmen Prototypen herzustellen, und Erfahrung mit Sportbekleidungsmarken. Riese & Müller und wir arbeiten sehr ähnlich.“ Prototypen der 90 Liter großen Tasche fürs Carrie (s. u.) wurden immer wieder zwischen Hessen und Polen hin- und hergeschickt, auf beiden Seiten modifiziert, verfeinert und Vorschläge umgesetzt, bis das fertige Design stand. Es war ein Entwicklungsprozess, der so geschmeidig nur funktionieren konnte, weil er von großem Vertrauen auf beiden Seiten und einer gemeinsamen Vision geprägt war.
» Für uns sind Partner wie Dyed in the Wool sehr wichtig. Gerade in Sachen Nachhaltigkeit kann man zwar allein schon einiges erreichen – aber noch mehr im Team mit Lieferanten, mit denen wir die Überzeugung teilen, nachhaltig zu wirtschaften und hochwertig lokal zu produzieren. «
Dominik Mahr, Head of Design, Riese & Müller